Die Färberdistel
Die Färberdistel wird aufgrund ihres hohen Ölgehaltes schon seit der Antike kultiviert. Bildquelle: yumehana / Shutterstock.com

Die Carthamus tinctorius, besser bekannt unter dem Namen Färberdistel, ist eine Jahrtausende alte Heil-, Nutz- und Färberpflanze, die bereits in der Antike verwendet wurde. Die Pflanze enthält viele wertvolle Wirkstoffe und Inhaltstoffe, die in der Industrie, in der Küche und in der Medizin eingesetzt werden.

Die Farbstoffe der Färberdistel eignen sich hervorragend für eine natürliche Färbung von Textilien und Sportbekleidung. Hauptsächlich wird die Distel heute allerdings aufgrund des aus ihr gewonnenen Distelöls angebaut.


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Färberdistel auf dem Vormarsch

Leider schenkt man der Färberdistel wenig Bedeutung und vielen Menschen sind die positiven Eigenschaften der Carthamus tinctorius bzw. der Essenz, des Distelöls völlig unbekannt. Dabei könnte die Pflanze als nachwachsender Rohstoff viele Bereiche revolutionieren. Einen großflächigen Anbau gibt es in Deutschland allerdings kaum. Dafür ist die gelb und rot blühende Färberdistel in heimischen Gärten häufig zu finden.

Der Anbau von Färberdisteln

Die Färberdistel wird gewerblich angebaut. Bis zu 30 kg bringen Landwirte pro Hektar aus. Privatleute können das wertvolle Gewächs allerdings auch zu Hause für den Eigenbedarf anbauen. Die Pflanze ist zum Beispiel in einem klassischen Bauerngarten bestens aufgehoben. Im Zusammenspiel mit Akelei, Astern und Bohnenkraut und sauber eingefasst von Buchsbaumhecken machen Sie eine gute Figur. Die Färberdistel wurde lange zum Färben von Seide verwendet und ist damit eine traditionelle Bauerngartenpflanze.

Heute wird sie in Privatgärten überwiegend aufgrund ihrer langen Blütezeit als Staude gepflanzt. Außerdem verfügt sie über eine tiefe Pfahlwurzel, ist anspruchslos und kommt mit wenig Wasser aus. Das bedeutet, dass der Pflegeaufwand für die Färberdistel sehr gering ist. Ein „Zuviel“ an Wasser ist sogar schädlich. Es führt gelegentlich dazu, dass die hübschen Blüten Fäulnis entwickeln.

Eine massenhafte Anpflanzung in Privatgärten ist eher selten zu sehen. Und wenn sie massenhaft gepflanzt wird, dann dient sie zur Sicherung von Hängen oder als Bodenvorbereiter, der einen unwirtlichen Standort innerhalb von zwei oder drei Vegetationsperioden in einen lockeren Boden verwandelt. Blüht die Färberdistel im Hochsommer, ist sie eine dankbare Schnittblume. Kopfüber aufgehängt trocknet sie unkompliziert und ist beliebtes Beiwerk für Trockengestecke und herbstliche Türkränze.

Die Ernte der Färberdistel

Die Hauptblütezeit zwischen Juli und August mündet in die Erntezeit. Im Spätsommer verfärben sich nun die Blätter bräunlich und sie trocknen stark aus. Bei einem Blick über ein Feld von Färberdisteln fallen die starken, großen Blütenköpfe auf. Sie sind so trocken, dass sie beim Anfassen leicht zerfallen. Soll die Färberdistel zum Färben verwendet werden, werden die Blüten meist von Hand geerntet.

In ihnen befindet sich der Farbstoff, dem die Färberdistel ihre überaus starke Färbekraft verdankt: Carthamin. Der Prozess des Färbens ist verhältnismäßig aufwendig. In mehreren Waschgängen unter Zuhilfenahme von Pottasche und mittels eines Knetvorgangs lässt sich der rote Farbstoff lösen und zum Färben von Textilien einsetzen. Doch nicht weniger aufwendig ist die Weiterverarbeitung zu Distelöl, wie die folgenden Ausführungen zeigen.

Vom Saatgut zum Distelöl – die Kaltpressung

Die Ernte erfolgt für die Weiterverarbeitung zu Distelöl vollautomatisch mit dem Mähdrescher. Wichtig sind ausschließlich die Samen. Diese werden über mehrere Monate getrocknet und kühl gelagert. Die Samen werden später kalt gepresst. Das Ergebnis ist schmackhaftes Speiseöl. Kommt Distelöl in der Industrie zum Einsatz, wird es heiß gepresst und als technisches Öl raffiniert.

Bei der traditionellen Kaltpressung kommt eine sogenannte Schneckenpresse zum Einsatz. Sie funktioniert simpel. Die Schneckenwelle hat eine konische Form und nimmt an der Spitze die Distelsamen auf. Durch den Drehvorgang bewegt sich das Saatgut in Längsrichtung durch einen Seiherkorb. Das Schneckengewinde wird immer dicker und stärker und übt immensen Druck auf die Samen aus. Unter diesem Druck geben die Samen das Öl frei.

Das wertvolle Öl wird aufgefangen, der übrigbleibende Presskuchen fällt am Ende der Schneckenpresse heraus. Dieses Prinzip ermöglicht es, dass in einer Endlosschleife permanent gearbeitet werden kann. Das Saatgut wird vorne in die Presse eingeleitet, das Öl fließt unten heraus und der Presskuchen bleibt übrig. Er ist keineswegs unnütz, sondern kann zum Beispiel als Viehfutter benutzt werden, denn im Ökolandbau ist die Verfütterung unter bestimmten Voraussetzungen hinsichtlich der Qualität des Presskuchens zulässig.

Distelöl Produktion
Abbildung: Distelöl Produktion

Wenn das Saatgut durch die Schneckenpresse läuft, entsteht allein durch den mechanischen Druck Temperatur. Es ist wichtig, dass die Temperatur nicht über 40 °C steigt, denn ansonsten darf sich das gewonnene Öl nicht mehr „kalt gepresst“ nennen. Wird das Saatgut und damit das Öl über 40° erhitzt, gehen wertvolle Ingredienzien (Vitamine, Mineralstoffe etc.) verloren.

Die Müller kühlen entweder das Saatgut und die Schneckenpresse, um die kritische Temperaturgrenze nicht zu überschreiten oder sie mahlen so langsam und vorsichtig, dass die Temperatur im unkritischen Bereich bleibt.

Naturbelassene Öle werden keiner gesonderten Filterung unterzogen. Die Schwebstoffe setzen sich im Laufe von rund zehn Tagen auf dem Boden ab. Diese Schwebstoffe können dann unkompliziert entfernt werden. Ein weiteres Kennzeichen hochwertiger Öle ist, dass weder Bleichstoffe noch Geschmacksverstärker im Herstellungsprozess zu finden sind. Zur Qualitätssicherung wird Distelöl in dunkle Flaschen abgefüllt und lichtgeschützt gelagert. Das führt zu einer besseren Haltbarkeit des Naturproduktes.

Geschmack und Farbe von kalt gepresstem Distelöl

Kalt gepresstes Öl duftet leicht und schmeckt gehaltvoll und mild. Schonende Kaltpressung sorgt dafür, dass die Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Somit können sie beim Verzehr oder der äußeren Anwendung ihren Nutzen bei Menschen – und in manchen Fällen auch bei Tieren – entfalten.

Verbraucher sollten beim Kauf von Distelöl darauf achten, dass nicht nur die Ölsaat aus kontrolliert biologischem Anbau (k. b. A.) kommt, sondern auch, dass die Verarbeitung per Kaltpressung erfolgt ist. Es gibt nämlich durchaus Betriebe, die zwar Saat aus k. b. A. nutzen, aber konventionell raffinieren.

Raffiniertes Distelöl – die industrielle Weiterverarbeitung

Bei den industriellen Prozessen wird mit erheblich mehr technischem Aufwand gearbeitet. Die Ölsaat wird starkem Druck ausgesetzt, zermahlen und zerquetscht. Das Saatgut wird zu einer Art Brei verarbeitet, der dann ausgepresst wird. Der Presskuchen wird nicht etwa entsorgt, sondern ebenfalls ausgenutzt. Ziel ist, möglichst viel Öl aus den Rohstoffen zu gewinnen. Hierzu kommt auch Chemie zum Einsatz. Der Presskuchen wird nämlich chemisch extrahiert.

Chemische Extraktion von Distelöl

Die Lösungsmittel Hexan oder Leichtbenzin sind gängige Stoffe, die zur industriellen Gewinnung von Distelöl per Extraktion Anwendung finden. Zum guten Schluss wird das Öl einem starken Erhitzungsprozess mit Wasserdampf unterzogen. Dabei erwärmt es sich bis auf 240 °C. Über den Wasserdampf verschwinden die unerwünschten Stoffe (z. B. die vorher zugeführten Chemikalien) wieder aus dem Öl. Dabei bleibt auch so gut wie kein Geschmacks- oder Geruchsstoff mehr im Endprodukt zurück.

Das Ergebnis ist ein Standardöl, neutral riechend und schmeckend. Die Konsistenz ist gleichbleibend und auch die Farbe bei allen Chargen identisch. Der Vorteil solcher Öle ist, dass sie lange haltbar sind und hoch erhitzt werden können. Vitamine, Mineralien oder Spurenelemente verschwinden ebenfalls fast vollständig. Damit ist raffiniertes Öl ungeeignet für die gesundheitliche Anwendung. Es wird vielmehr als Zusatzstoff in Farben und Lacken verwendet.

Nutzen der Färberdistel

Früher war die Pflanze auch in unseren Breiten ein beliebtes Hausmittel bei allerlei Schmerzen und Krankheiten. Bei

wurden mit den verschiedenen Pflanzenteilen Wadenwickel, Kopfwickel, Hautpackungen und Tees hergestellt. Zur Anwendung kamen die laienhaften Mittel so lange, bis die Färberdistel mehr und mehr aus den Hausgärten verschwand. Und mit Ihnen verschwanden die Menschen, die um ihren Nutzen wussten.

In der chinesischen Medizin jedoch wird die heilende Wirkkraft des Korbblütlers noch immer als medizinischer Alleskönner geschätzt. Und tatsächlich, die Färberdistel kann angeblich für die Behandlung der unterschiedlichsten Krankheiten verwendet werden.

Der Rohstoff der Färberdistel dient für Phytopharmaka in unterschiedlichen Formen, aber auch für

  • Teezubereitungen,
  • Badezusätze,
  • Öle,
  • Salben,
  • Emulsionen,
  • Kosmetika und
  • Pulver.

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Wirkungen und Nebenwirkungen

Distelöl sollte aufgrund seiner Inhaltsstoffe in keiner Küche fehlen, doch der Einsatz des Öls darf nicht gedankenlos oder gar ausschließlich erfolgen. Distelöl soll sich auf das Wohlbefinden auswirken, liefert jedoch nicht alles, was der Körper braucht. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche, fettarme Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Getreide ist die Basis für eine gute Gesundheit.

Nicht zuletzt findet sich in einigen Körperpflegeprodukten ein Anteil von Distelöl. Die ihr zugeschriebene zellerneuernde Wirkung und die rückfettenden Eigenschaften des Distelöls werten Hautcremes und Lotionen auf. Auch in anderen kosmetischen Produkten wird gern auf Distel-Extrakte zurückgegriffen. Doch je länger und regelmäßiger die Verwendung von hoch dosierten Distelöl-Produkten anhält, desto deutlicher schlägt sich scheinbar die positive Wirkung nieder.

Im Haushalt, als Schönheitsprodukt oder für eine ausgewogene Ernährung, die Carthamus tinctorius ist eine erstaunliche Pflanze, über die man mehr erfahren sollte – wie über das aus den Samen der Färberdistel gewonnenem Distelöl als Essenz der Pflanze.

Was Sie erwartet – Alles rund um das Distelöl aus der Färberdistel

Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen über

  • die Herkunft und den Anbau und die Verbreitung der Färberdistel.
  • Sie erfahren, welche Wirkstoffe sie hat und
  • bei welchen Krankheiten sie diese Heilpflanze einsetzen können.

Die Arzneimittel mit Inhaltsstoffen der Pflanze werden unter anderem angewendet

Die jeweilige Wirksamkeit fußt in der Alternativen und Chinesischen Medizin, teilweise wurde aber auch medizinisch in Studien über dke Wirksamkeit für obige Anwendungsgebiete geforscht.